Page 124 - camiyegidiyorum3
P. 124
İBADET • 20. Ünite: Oruç tutuyorum
ISLAM-LEXIKON
Ramadan
Ramadan ist der 9. Monat des Mondkalen-
ders. Die erste Offenbarung des Korans fiel
auch in diesen Monat. Da ein Mondjahr 356
Tage dauert, wandert er Ramadan durch
den Sonnenkalender, sodass er jedes Jahr Itikaf
10 bzw. 11 Tage früher beginnt. Dement- Unser Prophet Muhammed (s) verbrachte
sprechend dauert ein Mondmonat 29 oder gerne die letzten Tage des Monats Ramadan
30 Tage. Die Tage sind im Sommer natürlich in der Moschee. Muslime, die dieser Sunna
länger als im Winter. Da aber alle 32 Jahre des Propheten nachgehen, verbringen diese
der Ramadan durch das Sonnenjahr geht, Zeit mit Koranlesen, Gottesgedenken und
fastet man zu allen Jahreszeiten. Der Monat Gebeten. Diese Praxis nennt man Itikaf. So kann
wurde früher mit der Sichtung der Mondsi- man sichergehen, dass man die Qadr-Nacht,
chel (Hilal) begonnen, da man zur Zeit des die ja in den letzten 10 Tagen des Ramadans
Propheten nicht über ausgereifte astrono- verborgen ist, nicht unachtsam verbringt und
mische Berechnungen zur Zeitmessung auf jeden Fall in dieser Nach gebetet hat. Einige
verfügte. Geübte Augen können anhand des Gelehrte sind auch der Meinung, wenn man in
zunehmenden oder abnehmenden Mon- der Absicht, Itikaf zu machen, eine kurze Zeit
des feststellen, der wievielte Ramadan-Tag in der Moschee verweilt oder zuhause in einer
gerade ist. ruhigen Ecke in Abgeschiedenheit mit Gebeten
und Gedenken Allahs verbringt, auch den Lohn
Sawm/Fasten für Itikaf bekommen würde.
Im Jahre 2 nach der Auswanderung nach
Medina, also im Jahre 624, wurde das Fasten Terawih und Muqabele
im Monat Ramadan für Muslime zur Pflicht Da der Monat Ramadan ein segensreicher
(Baqara/2, 183). Das Ziel dieser Pflicht ist Monat ist, versucht man auf die Empfehlung
die erhöhte Frömmigkeit der Muslime. Von des Propheten Muhammed (s) hin, diese
der Morgendämmerung bis zum Sonnenun- Tage mit zusätzlichen Gebetseinheiten (Tera-
tergang sollen die Fastenden nichts essen, wih) nach dem Nachgebet in der Moschee
nichts trinken und sich des Geschlechtsver- gemeinsam zu verbringen. Es wird empfoh-
kehrs enthalten. Das Fasten ist eine Pflicht, len, jeden Tag ein Zwanzigstel des Korans in
wenn man gesundheitlich in guter Verfas- der Moschee gemeinsam zu lesen (Muqabe-
sung ist. Kranke, Reisende, Wöchnerinnen, le). Dieser Gottesdienst stärkt das Gefühl
Schwangere dürfen es aussetzen, wenn der Gemeinsamkeit und durch ihn werden
durch das Fasten ihrer gesundheitlichen auch Kinder in die muslimische Gesellschaft
Lage Schaden zugefügt werden könnte. Die eingeführt.
Fastenden sollen aber auch auf ihr Verhalten
und ihre Worte aufpassen, durch diese nie-
manden kränken, sogar Menschen auswei-
chen, die Streit suchen, indem sie „Ich faste“
sagen, so die Empfehlung des Propheten
Muhammed (s).
124