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İNANÇ  •   25. Ünite: Ahirete inanıyorum


                          ISLAM-LEXIKON






                         Achira/Der Tod und  Hisab/Tag der
                                    das Jenseits Abrechnung

                     Alle Lebewesen kommen auf die Welt, leben  Nachdem die Menschen von ihren Gräbern
                    und sterben. Das gilt auch für den Menschen.  auferstanden (ba‘s) und am Tag des Gerichts
                  Von berühmten Herrschern bis zu unbekannten  versammelt werden (haschr), werden ihre Taten
                    Bettlern erleiden alle Menschen dieses Ende.  der Welt vor Augen geführt. Im Koran heißt
                    Was nach dem Tod geschieht, darüber gehen  es dazu: „Den Himmel erschuf Er hoch und
                    die Meinungen verschiedener Religionen aus-  stellte die Waage der Gerechtigkeit auf.” (55/
                    einander, wobei die göttlichen Religionen eine  Rahman, 7) Wessen gute Taten mehr sind, der
                    klare Vorstellung haben: Mit dem Tod beginnt,  kommt dann voller Freude ins Paradies, und
                    nach islamischer Lehre, das ewige Leben. Der  wessen schlechte Taten die Guten überwiegen,
                     Tod ist die Schwelle zum Jenseits. Die Men-  der kommt dann in die Hölle. Es ist aber auch
                     schen finden mit dem Tod nicht ihr Ende. Die  möglich, dass man als Sünder ankommt, aber
                   Menschen sollen sich in diesem Leben auf das  durch göttliche Gnade zu den Bewohnern des
                  Jenseits vorbereiten, denn: „Dieses irdische Le-  Paradieses wird. So lautet ein Bittgebet im
                   ben ist nichts als ein Zeitvertreib und ein Spiel;  Koran: „Unser Herr, vergib mir und meinen
                    die Wohnstatt des Jenseits aber – das ist das  Eltern und den Gläubigen an dem Tage, an
                    eigentliche Leben, wenn sie es nur wüssten!“  dem die Abrechnung stattfinden wird.“ (14/
                                           (29/Ankebut, 64)  Ibrahim, 41) Trotzdem wird der Mensch im
                                                          Koran ermahnt, sich nicht vom Satan verleiten
                                                          zu lassen und Sünden zu begehen, da Gott
 DER MENSCH
                            Yawmu l-qiyama/  unendlich barmherzig ist. (35/Fatir, 5)
                      Tag der Auferstehung
                    Wie alles sind auch die Tage der Erde gezählt.  Dschenneh &
                   Wenn diese Endzeit eintrifft, wird ein Chaos auf
                    der Welt herrschen, die von Naturereignissen  Dschehennem/
                      ausgelöst wird: „Wenn die Erde in aller Hef-
                     tigkeit erbebt und wenn die Erde ihre Lasten  Paradies & Hölle
                   herausgibt und wenn der Mensch sagt: ‚Was ist  Wie man auf der Welt für eine gute Tat eine
                     mit ihr?‘“ (99/Zilzal, 1-3) Während des Unter-  belohnt und für ein Verbot bestraft wird, so
                  gangs werden alle Lebewesen ihren Tod finden,  wird man auch im Jenseits zur Rechenschaft
                       der durch einen gewaltigen Posaunenstoß  gezogen und die Taten werden vergolten.
                      eingeleitet wird. Nach dem zweiten Posau-  Menschen mit guten Taten und Absichten
                    nenstoß werden Menschen aus ihren Gräbern  kommen ins Paradies und Menschen mit
                    auferstehen. Daher heißt dieser Tag “Tag der  schlechten Taten kommen in die Hölle.
                  Auferstehung“ (arabisch: Yewmu l-qiyama)”. Alle  Diese Situation ist dem Menschen bekannt
                   Menschen werden an einem Ort zusammenge-  und alle Systeme, die auf einen Erfolg und
                  bracht, wo sie dann für ihre Taten Rechenschaft  harmonisches Zusammenleben abzielen,
                                          ablegen müssen.   bedienen sich dieser Instrumente.  Darüber
                                                          hinaus ist der Grund menschlichen Handelns
                                                          nicht die Angst vor der Hölle oder die Freude
                                                          auf die Gaben des Paradieses. Durch die
                                                          Einhaltung der göttlichen Gebote versucht
                                                          man Gottes Wohlwollen (arabisch: Ridwan)
                                                          zu erreichen und ihm seine Dankbarkeit zu
                                                          zeigen; „Sprich: ‚Soll ich euch Besseres als dies
                                                          verkünden? Für die Gottesfürchtigen gibt es
                                                          bei ihrem Herrn Gärten, durcheilt von Bächen,
                                                          darin werden sie auf ewig bleiben, sowie
                                                          reine Gattinnen und Allahs Wohlgefallen. Und Allah
     156                                                  durchschaut Seine Diener.“ (3/Al-i Imran, 15)
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