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TEMEL KAYNAKLAR • 28. Ünite: Kur’an’ı anlamaya ilişkin ilkeleri öğreniyorum
ISLAM-LEXIKON
Der lebendige Koran Koranübersetzungen
Der Koran ist das letzte Buch der göttlichen Die Sprache des Korans ist Arabisch, denn der
Offenbarungen und wurde von Gott über den Text musste von arabischen Muttersprachlern
Erzengel Dschebrail (Gabriel) an den Prophe- verstanden werden (12 / Yusuf, 2), an welche
ten Muhammed (s) (geb. 571 in Mekka – gest. er zunächst gerichtet war. Die Botschaft des
632 in Medina) nach und nach innerhalb Korans richtete sich aber nicht nur an Araber,
von 23 Jahren herabgesandt. Die in Mekka sondern an alle Menschen. Daher war die
offenbarten Verse legen unter anderem die Übersetzung der Verse zwingend notwendig.
drei Grundprinzipien aller göttlichen Offen- Die Verse mussten in die Sprachen der Völker
barungsreligionen dar: die Einzigkeit Gottes übersetzt werden, zu denen der Koran in eine
(Tewhîd), das Prophetentum (Nubuwwe) und Wechselbeziehung trat. Die ersten Sprachen, in
den Jenseitsglauben (Achira). Diese Themen die der Koran übersetzt wurde, waren Persisch
der mekkanischen Suren finden sich auch bei und Berberisch. Später folgten Übersetzungen
den medinensischen Suren wieder, die nach ins Griechische (850) und Lateinische (1143).
der Auswanderung der Muslime (Hidschra) Nachdem die Türken im 9. Jahrhundert zum
nach Medina im Jahre 622 offenbart wurden. Islam übergetreten waren, wurde im 10.
Dort gewinnen zusätzlich Fragen und Kon- Jahrhundert der Koran auch ins Türkische
flikte der damaligen Gesellschaft mehr an übersetzt.
Gewicht.
Koran auf Deutsch
Koran als die Übersetzungen in andere Sprachen des
islamischen Kulturkreises, insbesondere in-
unerschöpfliche Quelle terlineare, gab es schon in der Frühzeit des
Ein Text, der wie der Koran in die arabische Islams. Die erste direkte Übersetzung des
Gesellschaft des 6. Jahrhunderts offenbart Korans aus dem Arabischen in die deutsche
wurde, ist ohne die Kenntnis der sogenann- Sprache von Prof. David Friedrich Megerlin
ten Offenbarungsanlässe (Esbâbu‘n-nuzûl) erschien im Jahre 1772. Zuvor gab es nur
und der sozialen Lebensumstände der deutsche Übersetzungen von Übersetzun-
damaligen Araber, insbesondere in Mekka gen des Korans aus anderen Sprachen. Die
und Medina, schwer zu verstehen. Koran- rege Übersetzungsarbeit im deutschspra-
kommentatoren genannt „Mufessir“ versu- chigen Raum erreichte einen Höhepunkt mit
chen, die Koranverse zu deuten, arabisch der Koranübersetzung von Max Henning aus
„Tefsir“, die man auf Anhieb nicht verstehen dem Jahre 1901, die bis heute vielen Über-
kann. Der Prophet selber erläuterte die setzungen als Vorlage diente. Deutsche Ko-
Verse. Viele Gefährten, die sehr viel Zeit in ranübersetzungen aus muslimischer Hand
der Nähe des Propheten verbrachten, gaben folgten in den späten 1980er Jahren.
ihr Wissen weiter. Es kam zu drei Hauptrich-
tungen: Die Schule von Medina geht auf den
Prophetengefährten Ubey bin Ka’b (gest.
650), die von Mekka auf Abdullah ibni Abbas
(gest. 687) und die im Irak (Kufe) auf den
Prophetengefährten Abdullah ibni Mesud
(gest. 652) zurück.
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